Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich ringe nach Luft. Schweiß läuft mir literweise übers Gesicht. Ist das Vorfreude auf die atemberaubende Wildnis Norwegens? (von Olli)
Nein. Es ist der brutale Start unserer dritten Trekkingtour durch Norwegen. Alex und ich, begleitet von zwei weiteren Kumpels, hängen irgendwo im Steilhang des verschlafenen Orts Rjukan, circa 100 Kilometer westlich von Oslo gelegen.
Es ist die Stadt mit der ältesten Seilbahn Norwegens. Diese lassen wir natürlich einfach mal aus. Es gilt rund 600 Höhenmeter zu bewältigen, um auf das Hochplateau mit seinen schroffen Felsen und endlosen Weiten zu gelangen.
Equipment und Verpflegung begleiten uns mit rund 17 Kilogramm auf dem Rücken. Der Aufstieg dauert eine gefühlte Ewigkeit und verlangt uns unsere komplette Energie ab. Aber was tut man nicht alles für sechs Tage Wildnis, jenseits der Heimat Hamburg?!
Insgesamt sechs Tage durchwandern wir die Hardangervidda. Unsere Fliegenruten kommen immer wieder an kleinen Bächen und Gebirgsseen zum Einsatz. Schon von Weitem sind häufig Ringe auf den Wasseroberflächen zu erkennen und beflügeln uns, kleine Pausen zum Fischen einzulegen.
Die Bachforellen und Saiblinge sind allerdings äußerst schwer an die Fliege zu bekommen und in diesen Höhenlagen außerdem sehr klein.